Gut am Start und gut versorgt
Ob Reisemobil, Wohnwagen oder Camper: Sie alle besitzen in der Regel zwei verschiedene Batteriearten.
Eine sogenannte Starterbatterie, die, wie der Name schon sagt, für das Starten des Fahrzeugs und grundlegende Funktionen zuständig ist. Diese Batterie arbeitet genauso wie eine Autobatterie, nur eben für den Campingwagen. Sie muss innerhalb weniger Sekunden eine große Leistung (hunderte Ampere) liefern und wird während der Fahrt durch die Lichtmaschine bzw. den Generator wieder aufgeladen.
Anders die Versorgerbatterie im Camper. Diese liefert für einen längeren Zeitraum Strom mit wenigen Ampere und kann je nach Batterietyp zwischen 50 und 80 % ihrer Kapazität entladen werden. Die Anforderungen an Camping-Batterien für die mobile Freizeit sind hoch. Gibt es doch eine große Anzahl möglicher Stromverbraucher im Van.
Die richtige Versorgerbatterie für das Wohnmobil finden
Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken, welche Ansprüche Sie an Ihre Batterie haben und welche möglichen Einsatzbereiche diese abdecken soll. Dabei sollten Sie für sich selbst Fragen wie: „Möchte ich möglichst autark in meinem mobilen Heim leben oder halte ich vorrangig an Campingplätzen mit Stromzufuhr?“ beantworten. Analysieren Sie Ihr Verbrauchsverhalten und berechnen Sie Ihren Strombedarf.
Wichtige Aspekte für die Berechnung der Kapazität Ihrer Batterie sind z.B. die Lebensdauer bzw. Zyklenfestigkeit: Als Camping-Freund möchten Sie Ihr mobiles Heim natürlich lange nutzen und – je nach vor Ort gegebenen Möglichkeiten – sehr oft auf- und entladen, bevor die Leistung nachlässt. Daher sollten Sie beim Batteriekauf unbedingt auf Werte wie „Ladezyklen“ und „Entladetiefe“ achten.
Unser Tipp: Oftmals reicht eine 95 bis 100Ah Batterie für Ihr Campingmobil aus. Achten Sie lediglich auf eine regelmäßige Aufladung der Versorgerbatterie.
Blei-Säure, GEL, AGM oder Lithium: Welche Batterie ist die Beste für Ihren Camper?
Auch die Wahl Ihres Batterietypen hängt von Ihren Ansprüchen an die Versorgerbatterie ab. Wir stellen Ihnen hier kurz die vier gängigen Typen vor:
Blei-Säure / Nassbatterien
Der preiswerte „Standard“. Diese Batterie besteht aus einer positiven und negativen Bleiplatte sowie verdünnter Schwefelsäure als Elektrolyt-Flüssigkeit. Sie muss in einem säurefesten Behälter aufbewahrt werden und sollte nicht zu mehr als der Hälfte entladen werden. Batterien dieses Typs haben im Vergleich zu anderen eine geringere Zyklenanzahl. Für Campingfans, die meistens auf Landstrom zugreifen, kann solch eine Batterie unter Umständen reichen.
GEL Batterien
Batterien mit der GEL-Technologie lassen sich im mittleren Preissegment ansiedeln. Die verwendeten Bleiplatten sind dicker und der Elektrolyt ist nicht flüssig, sondern in einem Gel gebunden. Bei diesem Batterietyp ist eine geringe Stromentnahme über längere Zeit kein Problem. Die Entladungstiefe ist mit bis zu 70 % höher als bei AGM- und Nassbatterien. GEL Batterien für das Mobilheim sind nahezu wartungsfrei und auslaufsicher. Allerdings haben sie eine relativ lange Ladezeit, besitzen ein hohes Gewicht und benötigen eine spezielle Ladetechnik, da sie Ladefehler kaum verzeihen.
AGM (Absorbent Glass Mat) Batterien
Auch AGM Batterien befinden sich gleich den GEL Batterien im mittleren Preissegment wieder. Sie kombinieren quasi die Technik von Nassbatterien und Blei-Gel-Batterien. Denn hier ist der Elektrolyt in einem Glasvlies gebunden. Praktisch wartungsfrei und auslaufsicher, liefern sie auch bei kalten Temperaturen eine gute Kapazität und haben eine geringe Selbstentladung.
Lithium Akkus (LiFePO4)
Mit der Lithium-Technologie wird es etwas teurer – aber auch richtig gut. Im Grunde kommt hier die Technik zum Zuge, wie wir sie auch aus Smartphone, Laptop uvm. kennen. Sie bestehen meistens aus in Reihe geschalteten Zellen. Dabei werden eine Kathode und eine Anode von einer extrem reinen und wasserfreien Elektrolyt-Flüssigkeit, die für den optimalen Transport der Lithium-Ionen sorgt, umgeben. LiFePO4 Akkus können nahezu komplett entladen werden, ohne dass darunter die Lebensdauer leidet. Ebenso müssen sie nicht unbedingt komplett vollgeladen werden, um ihre Leistung zu erbringen. Lithium Batterien für Ihren Campervan sind unfassbar leicht und absolut wartungsfrei. Die komfortable Lösung mit wenig Arbeitsaufwand.
Fazit
Egal welche Batterie Sie als Ihre Stromspeichertechnologie für Ihren Caravan, Wohnwagen oder Wohnmobil wählen – jede hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Sind Sie Besitzer eines mittelgroßen Reisemobils oder Campingbusses, mit tendenziell eher schwachen Verbrauchern, sind Sie mit einer guten GEL oder AGM Batterie auf alle Fälle auf der sicheren Seite. Sie sehen sich selbst eher als Proficamper, der oft freisteht, gerne unabhängig ist und sich eine hohe Versorgungssicherheit für seine starken Stromverbraucher an Bord wünscht? Dann sollten Sie ernsthaft über die Anschaffung einer Lithium Batterie nachdenken.
Was ebenfalls bedacht werden sollte: Die beste Batterie nützt nichts, wenn das falsche Ladeverfahren angewendet wird. Machen Sie sich im Voraus schlau, was bei Ihrer Batterie beachtet werden muss.